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Tag 6 - Südfrankreich


Ich werde um 5.45 Uhr wach. Das passt ja gut! Ich stehe auf und packe erstmal meinen Koffer. Ich bin kurz vor 7.00 Uhr fertig. Perfekt! Ich gehe runter zum Frühstücken, denn ab 7.00 Uhr ist das Frühstücken möglich. Als ich im Speisesaal ankomme, ist noch niemand da. Weder Bedienungen noch Gäste. Ich hole mir einen Kaffee. Da kommt die Bedienung, die schon meine Zimmernummer auswendig kennt. Sie staunt, weil ich so früh bin. Ich erkläre ihr kurz, dass ich heute abreise. Dann suche ich mir einen Sitzplatz. Das ist gar nicht so leicht, weil ja alle frei sind! Da die Sonne scheint, könnte man auch draußen sitzen. Aber die Tische sind noch feucht vom Tau der Nacht, also setze ich mich an einen Tisch am Fenster. Ich genieße noch einmal die Köstlichkeiten des Büfetts. Um kurz nach 8.00 Uhr bin ich fertig mit dem Frühstück und gehe nochmal aufs Zimmer. Ich packe die letzten Sachen ein und gehe dann, nach einem letzten Zimmercheck, runter zur Rezeption. Ich bezahle noch meine Cappuccinos und Gäste-Taxe. Dann verabschiede ich mich und gehe zu meinem kleinen Flitzer.

Ich gebe die Adresse vom Flughafen Nizza, Terminal 2 in den Navi ein, weil ich da mein Auto wieder abgeben muss. Jetzt muss ich nur noch unfallfrei die letzte Tour schaffen, dann ist alles gut. Auf der Route ist viel Verkehr, doch es geht immer gut voran. Ich brauche ca. 30 Minuten, dann bin ich am Terminal und finde auch sofort die Auto-Rückgabe von „Thrifty“. Die Autos werden zum Check-up in der Reihe abgestellt und eine Mitarbeiterin schaut nach, ob alles ok ist und ob der Tank gefüllt ist. Das habe ich vorhin auf der Fahrt hierher auch noch schnell gemacht, damit ich nicht hier am Flughafen noch so einen Stress habe. Sie nickt, es ist alle okay! Juhu! Ich habe meinen kleinen TWINGO mit ca. 300 km übernommen. Abgegeben habe ich ihn jetzt mit 773 km! Das ist doch schon mal was.


Alles ist gut gelaufen. Tschüß, mein Kleiner. Du hast mich super begleitet und alles mitgemacht! Vielen Dank dafür!

Jetzt muss ich nur noch zum Terminal Bus, damit ich zu meinem Abflug-Terminal 1 komme. Der Bus steht immer noch da, wo ich ihn vorhin schon gesehen habe. Ich steige ein. Er fährt nur 2 Stationen, dann sind wir da. Im Terminal habe ich meinen Schalter schnell gefunden, allerdings ist das Check-in noch nicht geöffnet. Ich muss noch ca. 1 Stunde warten. Die Zeit läuft schnell. Ich gebe meinen Koffer auf und gehe zur Sicherheitskontrolle. Ich lege meine Sachen in die Wannen. Dann soll ich durch das Tor gehen. Es piept. Ob ich einen Gürtel umhabe? Nein. Ich muss meinen Schmuck, die Uhr und meine Haarspange in eine Wanne legen. Es piept. Die Sicherheitsfrau fragt, ob sie mich abtasten darf. Ja, klar. Zum Glück, für sie, hat sie Gummihandschuhe an, ich bin mittlerweile total durchgeschwitzt. Haare hochhalten, umdrehen. Sie geht mit einem Scanner an mir hoch und runter. Dann soll ich einen Fuß heben. „PIIIIIEEEEP!“ Bitte die Schuhe ausziehen. Ich lege meine Schuhe in eine Wanne und, oh Wunder, es piept nicht mehr! Darauf hätte sie doch eher kommen können! Vielen Dank, sagt sie und lässt mich gehen. Barfuß, und schmucklos, mit wild wallender Haarmähne gehe ich zu meinen, inzwischen 5 (!), Wannen. Ich räume alles wieder ein und ziehe mich wieder an. Ich brauche erstmal einen Kaffee. Dazu hole ich mir ein Törtchen mit Vanillecreme und riesigen Himbeeren drauf. Außerdem kaufe ich mir noch ein Croissant, als „Flugbegleiter“. Der Franzose an der Kasse grinst mich an. Was denn so lustig an meiner Bestellung ist, frage ich ihn. Er meint, er würde mich kenne. Tut mir leid, ich bin noch nie hier gewesen. Ich setze mich an einen Tisch. Während ich mein Törtchen genieße, kommt der Kassierer und räumt meinen Nachbartisch ab. Er legt seine Hand auf meine Schulter und fragt, ob alles okay und ob es mir schmeckt. Ähm, ja, sehr gut. Irgendwie komisch. Aber manchmal hat man da ja, dass man denkt, man kennt jemanden.

Es ist inzwischen kurz vor 12.00 Uhr. Ich mache mich, nachdem ich mir noch Wasser gekauft habe, auf den Weg zu meinem Gate. Es ist im Untergeschoss. Dort ist schon sehr viel los und es gibt fast keine unbesetzten Stühle. Ich gehe an ein anderes Gate, an dem scheinbar kein Flieger erwartet wird und setze mich auf einen der freien Sitzplätze. Mein Flugzeug soll um 12.45 Uhr fliegen. Um 12.20 Uhr mache ich mich langsam auf den Weg. Auf den Anzeigetafeln heißt es, dass mein Flug erst um 13.00 Uhr gehen soll. Das fängt ja schon wieder gut an! Um kurz vor 13.00 Uhr werden wir mit Bussen zum Flugzeug abgeholt. Als wir gerade alle sitzen, sagt der Kapitän, dass der Start um ca. 30 Minuten verspäten wird, da über Düsseldorf ein sehr starkes Gewitter ist. Oh, nein, nicht schon wieder! Ich rechne kurz durch. Mein Zug soll um 16.00 Uhr gehen. Jetzt ist es 13.30 Uhr. Es könnte knapp werden. Ich sitze am Fenster. Gemeinsam mit einer älteren Dame und einem Herrn, der ein Bruder von Jürgen Drews sein könnte. Sie sind beide sehr nett. Ein Steward kommt durch die Reihen und fragt, ob eine ganze Sitzreihe bereit wäre, ihre Plätze mit denen am Notausgang zu tauschen. Dort sitzen im Moment Schüler aus einer Schulklasse und das ist nicht erlaubt. Wir drei sehen uns an. Für etwas mehr Beinfreiheit, kann man das doch mal machen. Wir stehen auf und tauschen die Plätze. Leider muss ich jetzt alle meine Taschen nach oben in die Ablage legen. Ich nehme meine Wasserflasche, mein Croissant und mein Buch aus der Tasche und gebe sie dann in die Ablage. Die Beinfreiheit ist wirklich sehr gut. Plötzlich kommt die Durchsage, dass wir jetzt in die Startposition fahren können. Es ist jetzt 14.15 Uhr, das könnte dann doch noch klappen mit meinem Zug! Der Start gelingt gut. Der Flug ist ruhig. Kurz bevor wir mit dem Landeanflug beginnen, sind nur noch dichte Wolken zu sehen. Wir werden gebeten, auf jeden Fall angeschnallt zu bleiben. Noch einmal wird kontrolliert, ob auch wirklich kein Gepäck im Fußraum bei uns liegt. Oha, die erwarten wohl richtig schlechtes Wetter. Seit ca. 15 Minuten fliegen wir nur durch dichte Wolken. Man kann plötzlich Häuser und Straßen sehen, als der Flieger wieder nach oben geht. Es ist ein komisches Gefühl. Aber trotz der dicken Wolken ist der Flug relativ ruhig. Dann setzt er wirklich zur Landung an. Irgendwie ist er noch ganz schön schnell. Rums, wir haben aufgesetzt. Der Pilot geht voll in die Bremsen. Wir werden alle nach vorne gedrückt. Dann stehen wir. Puh, ein Glück, das wäre überstanden. Ich schaue sofort auf die Uhr.

Es ist 15.24 Uhr. Wenn wir die Koffer schnell genug bekommen, könnte es klappen. Ich steige aus dem Flugzeug und gehe schnell zum Kofferband. Das Band fängt schnell an zu laufen. Es kommen auch so ca. 15 Koffer (meiner ist natürlich nicht dabei). Dann dauert es zirka 10 Minuten, bis die nächsten 15 Koffer kommen (auch da ist meiner nicht dabei). Dann dauert es richtig lange, bis wieder etwas passiert. Es ist inzwischen 15.54 Uhr. Das kann ich vergessen, denn ich muss ja noch mit dem Sky-Train zum Bahnhof fahren. Als ich endlich um 15.57 Uhr meinen Koffer sehe, laufe ich trotzdem los, in der Hoffnung, dass der Zug eventuell Verspätung hat. Den Sky-Train habe ich schnell gefunden. Leider sind zur gleich Zeit auf beiden Seiten Gondeln da. Welche soll ich jetzt nehmen? Ich nehme natürlich die Falsche. Meine fährt erstmal weg vom Bahnhof und dann wieder hin. Als ich endlich auf dem Bahnsteig bin, ist es 16.10 Uhr. Da die Bahn gerade heute pünktlich ist, habe ich keine Chance. Mein Zug ist weg. Ich schaue in meine Bahn-App., die zeigt mir einen Zug an, der um 16.22 Uhr kommen soll, über Duisburg und Hamburg nach Kiel fährt. Der Witz an der Sache ist, dass diese Verbindung 15 Minuten früher in Kiel ankommen soll als mein gebuchter Zug! Dann wollen wir doch mal schauen. Der Zug kommt, allerdings noch wieder ein anderer, denn der neue Zug, den ich nehmen wollte, hat 10 Minuten Verspätung! Was für eine Ironie! Ich nehme also den ganz neuen Zug und bin kurze Zeit später in Duisburg. Ich habe noch genug Zeit mir ein Bretzel zu kaufen. Dann kommt der Zug, der nach Hamburg fährt. Ich habe ein ganzes Abteil für mich allein. Plötzlich steht ein Ehepaar vor meiner Tür. Ob hier noch frei ist, wollen sie wissen. Ja, klar. Sie sehen sympathisch aus und sind eigentlich auf der Suche nach dem 1. Klasse-Wagon. Der soll eigentlich hinter dranhängen, sage ich. Ja das meinten sie auch, aber er ist nicht da. Die Frau geht kurz auf die Suche, kommt dann aber doch gleich zurück. Es ist ihr egal, es sieht gemütlich aus in meinem Abteil, meint sie und man weiß nie was man bekommt, im anderen Wagon. Also bleiben sie. Die beiden kommen auch aus dem Urlaub und haben so einiges erlebt.

Der Zug fährt durch bis Hamburg, so haben wir genug Zeit unsere Erlebnisse auszutauschen. Sie müssen noch weiter nach Niebüll, dort sollen sie um 23.00 Uhr ankommen. Da habe ich mit meinen 21.32 Uhr ja noch richtig Glück! Die Zeit vergeht recht schnell und um kurz vor 20.00 Uhr sind wir in Hamburg. Ich verabschiede mich und steige aus dem Zug. Wo geht es jetzt weiter? Ah ja, Gleis 7, Abschnitt G – I, um 20.22 Uhr. Ich habe noch Zeit und kaufe mir einen Schoko-Muffin. Dann gehe ich zum Gleis. Mein Zug ist schon da! Ich steige ein und finde einen Einzelplatz! Ich wusste gar nicht, dass es im Zug so etwas gibt! Der Schaffner kommt und entwertet meine Fahrkarte. Er rümpft die Nase. Eigentlich hätte ich mir eine neue Fahrkarte kaufen müssen, meint er. Das verstehe ich nicht, denn auf der Karte steht, sie ist 24 Stunden gültig. Großzügig drückt er mal ein Auge zu, da die Schaffner im Fernzug das wohl auch nicht moniert haben. Genau, das hat niemanden gestört und jetzt hier kurz vor Kiel versucht er mich zu verunsichern. Echt ätzend! Wie gut, dass ich so relaxed bin! Pünktlich um 21.32 Uhr läuft mein Zug im Bahnhof von Kiel ein. Ich bin glücklich. Eine erlebnisreiche Reise, so etwas muss ich unbedingt mal wieder machen.

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