Ich stehe um 8.00 Uhr auf. Der Himmel ist bedeckt. Aber es regnet nicht. Ich mache mich schnell fertig und gehe zum Frühstücken. Diesmal sitzen alle drinnen, denn der Himmel sieht wirklich dunkel aus. Schon hört man das Prasseln auf dem Dach. Es regnet. Nach dem Frühstück gehe ich noch etwas auf meinen Balkon und überlege, was ich heute noch machen könnte. Der Regen hört immer mal wieder auf. Ich schau in meinen Reiseführer. Hm, eigentlich wäre Monaco eine gute Idee. Ich lade noch schnell mein Handy auf, damit es mir nicht wieder so geht, wie gestern. Dann packe ich alles ein, was ich so brauchen könnte, und gebe die Route in mein Navi ein. Ich möchte genau unten zum Hafen, wo am Wochenende das Formel-1-Rennen war. Eine Stunde soll die Fahrt ca. dauern. Um kurz vor 12.00 Uhr fahre ich los. Der Navi schlägt mir, wegen des hohen Verkehrsaufkommens, eine andere Strecke vor. Na gut, dann wollen wir mal sehen. Zuerst geht’s auf die Autobahn Richtung Nizza. Ich komme gut voran. Immer wieder muss ich Mautgebühren bezahlen. Wie gut, dass ich so viele 2 Euro Stücke habe. Irgendwie ist das lustig. Reinfahren in die Box, Fenster runter und zack, das Geld in den riesigen Trichter werfen und schon geht die Schranke auf. Kurz vor Monaco entsteht ein Stau vor so einem Maut-Schalter. Was genau da los war, weiß ich nicht, aber irgendwann geht es wieder zügig voran. Jetzt muss ich schon 2,40 € bezahlen. Monaco ist wirklich ein teures Pflaster! Als ich durch die Schranke durch bin fängt ein Tunnel an, mit 6% Gefälle. Man soll mit der Kupplung bremsen. Wie mache ich das, mit meinem Automatik-Getriebe? Es geht alles gut. Mein Kleiner macht das schon! Eine Spur ist in meine Richtung mit einem grünen Pfeil frei. Auf der anderen Seite sind zwei Rote Kreuze. Klar, da wird ja wohl auch keine von unserer Seite fahren. Plötzlich sehe ich drei Rote Kreuze!!! Meine Seite ist auch ROT! Dann ist sie wieder grün. Was war das denn jetzt? Oh, schon wieder rot! Ah, jetzt sehe ich, was los ist, ein Stau ist im Tunnel. Es ist wahrscheinlich die Warnung, dass man nicht so schnell fahren soll. Ab jetzt stehe, bzw. fahre ich für ca. 30 Minuten im Stau. Das geht so fast bis in die Innenstadt von Monte-Carlo. Dann löst sich alles auf und der normale dichte Straßenverkehr beginnt.
Mein Navi jagt mich wieder kreuz und quer durch die Straßen und auf einmal sehe ich den Hafen und erkenne die Rennstrecke! Auf der Straße sind teilweise noch die Reste der Rennstrecken-Markierungen zu sehen. Ich bin ganz aufgeregt. Genau hier sind die Formel-1-Wagen vor ein paar Tagen noch gefahren und jetzt fahre ich mit meinem Flitzer hier durch! Der Navi führt mich direkt unten an den Hafen. Dort ist noch die Tribüne aufgebaut. Überall sind Handwerker am Schrauben. Rechts an der Seite parken viele Autos. Da ist noch eine kleine Lücke frei. Ich stelle mich dahin. Wenn die anderen da stehen, darf man das bestimmt. Ich steige aus und gehe los. Erstmal direkt an den Hafen. Die Schiffe sind wirklich riesig. Oben auf dem Berg in den Felsen ist eine Burg. Das könnte das Schloss der Fürstenfamilie sein. Nachdem ich genug Fotos gemacht habe, gehe ich wieder zurück zum Auto. Eigentlich habe ich genug gesehen. Ich fahre wieder los. Immer der Rennstrecke nach! Da links ist, glaube ich, der Tunnel, durch den die Rennwagen immer fahren. Ich fahre rechts ab.
Was ist das??? Auf der Straße, auf der ich gerade fahre, sind die Startboxen vom Rennen aufgezeichnet!!! Da ist die Startlinie. Es ist leider so viel Verkehr, sodass ich nicht einfach Fotos machen kann. Ich beschließe, wieder zurück in meine Parklücke zu fahren. Ich fahre einfach weiter und plötzlich bin ich wieder auf der Strecke zum Hafen. Ich finde eine noch bessere Parklücke und stelle mein Auto ab.
Jetzt will ich mir die Startboxen noch einmal richtig anschauen. Da sind sie! Die ganzen Reklameschilder sind auch noch da und die Container der Rennaufsicht. Direkt an der Start- und Ziellinie ist eine Pizzeria. Es ist gerade 14.00 Uhr. Da kann man doch mal Mittagessen. Ich gehe rein und bestelle mir eine Pizza mit Tomaten und Mozzarella. Während ich auf meine Pizza warte, beschleicht mich ein komisches Gefühl. Was ist, wenn die Bauarbeiter genau da, wo mein Auto steht, jetzt alles abbauen wollen und mein Auto abgeschleppt wird… Ich vertreibe ganz schnell die Gedanken wieder, als meine Pizza kommt. Sie ist sehr lecker und zu Glück nicht so übergroß. Dazu habe ich mir eine Flasche stilles Wasser bestellt. Wie schon gestern, bezahle ich für mein Essen 20,00 Euro. So teuer ist es hier also doch nicht.
Auf dem Rückweg zum Auto gehe ich noch etwas durch die Stadt. Die Straßen sehen richtig schön aus. Mit tollen Balkonen und Blumen. Auf dem Weg entdecke ich den Tunnel wieder, durch den die Rennwagen durchfahren. Als ich fast wieder bei meinem Auto bin, sehe ich das die Bauarbeiter eine Sperre errichtet haben. Oh, Mist, wie soll ich denn da jetzt rauskommen? Ach nein, ich bin ja noch eine Ebene höher. Mein Auto steht ganz unten und da ist noch alles frei. Das Einzige, was geschehen ist, ist dass jemand ganz dicht an mein Heck ein paar Mülltonnen gestellt hat. Das ist aber kein Problem, denn mein kleiner Flitzer hat einen superkleinen Wendekreis. Einmal vor und einmal zurück und schon bin ich draußen und kann die Rennstrecke noch einmal abfahren! Dann biege ich ab in einen Tunnel Richtung Nizza. Mein Navi spricht von einem Kreisel, an dem ich in der vierten Abfahrt rausfahren soll.
Hier im Tunnel? Ja, im Tunnel ist ein Kreisel mit 5 Abfahrten! So etwas habe ich noch nie gesehen. Ich habe das Gefühl, das Monaco zur Hälfte mit Tunnel-Autobahnen untergraben ist. Es dauert ca. 10 Minuten, bis ich das Tageslicht wieder sehe, um gleich wieder in einen Tunnel zu fahren. Ich muss nachher unbedingt mein Navi wieder vom Flugmodus abmelden. In Monaco funktionierte das Roaming nicht, deshalb habe ich lieber auf Flugmodus geschaltet.
Schon wieder muss ich durch diverse Maut-Schalter. Da ich kein Kleingeld mehr habe, nehme ich jetzt einfach meine Kreditkarte. Nach so einer Mautstelle auf französischem Boden stelle ich mein Navi wieder um. Jetzt hört er sich wieder „normal“ an und sagt die Straßennamen mit an. Das macht er im Offline-Modus nicht.
Nach ca. einer Stunde bin ich wieder am Hotel. Ich nehme mir wieder einen Cappuccino mit auf Zimmer. Ich bleibe noch etwas auf meinem Balkon sitzen. Die Sonne kommt nur manchmal durch die Wolken, dadurch ist es sehr angenehm draußen. Um kurz vor 19.00 Uhr werde ich wieder schwimmen gehen. Gesagt, getan. Ich habe das Becken wieder für mich allein. Nur auf den Liegen sitzen noch ein paar Leute. Ich schwimme wieder 30 Minuten und gehe dann, in mein Handtuch gewickelt, auf mein Zimmer. Noch schnell unter die Dusche, Haar waschen und Föhnen und dann wieder auf mein Bett. Mein Buch liegt schon bereit. Das tut gut. Auch dieser Tag war wieder anstrengend und so fallen mir um 23.00 Uhr die Augen zu. Der Wecker ist natürlich schon gestellt.
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